Im Mai sind unsere Gärten bekanntlich am schönsten: Die Rosen duften schon verführerisch, und ein verschwenderischer Blütenreichtum bei Sträuchern und Blumen hat seinen ersten Höhepunkt erreicht.
Ein guter Grund, um ein Vorhaben zu realisieren, dass schon länger auf meiner To-Do-Liste stand: Entdecke das meinereiner noch unbekannte Terrain „Naturgarten Schloss Artstetten“ im Nibelungengau und bleibe auf der Fahrstrecke spontan stehen, um Schönes in Niederösterreich zu entdecken!
Ich hatte ja sowas von keiner Vorahnung, dass mich ein Gartenerlebnis der Sonderklasse und spektakuläre Ausblicke erwarten würden!
SpontanStopp 1: Altstadt : Melk
Melk ist immer für einen Bummel durch die Altstadt und ein schönes Plätzchen für ein Mittagessen gut – dachten wir uns und parkten in der Innenstadt ein. Wusstet ihr, dass Melk zu den ältesten Siedlungen Österreichs zählt? Meiner Meinung nach gehört der kleine, historische Stadtkern auch zu den schönsten unseres Landes.
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Wir spazieren durch die Altstadt und haben immer das imposante Stift, das auf einem Felsen gebaut über der Stadt thront, im Blickfeld. Unfassbar schön!
In der Stadt an der Donau, die auch das „Tor zur Wachau“ bezeichnet wird, gibt es eine gute Auswahl an Konditoreien und Restaurants. Auffällig ist die hohe Dichte an hausgemachten Eiskreationen auf doch eher kleinem Raum.
Mittags lassen wir uns im Gastgarten des Hotel Restaurant Zur Post mit Blick auf das Stift Melk und den historischen Brunnen nieder und genießen Spargelcremesuppe sowie knuspriges Backhendl.
Tipp
Der historische Arkadenhof des Hotels bietet eine richtig schöne, elegante Terrasse zum Entspannen im Freien, aber eben ohne Blick auf das Stift.
SpontanStopp 2: Stiftsgarten Melk
Nachdem es von der Altstadt nur einige Schritte bergauf zum Stiftspark sind, und das milde Mailüftchen zum Flanieren in der Parklandschaft einlud, war es naheliegend, die Gunst der Stunde zu nutzen. Ich muss euch sagen: Dieser historisch gewachsene, top gepflegte Park ist wie von einem anderen Stern! Selten habe ich so eine üppige Blüten- und Pflanzenpracht gesehen. Einfach himmlisch!
Vom im Stiftsgarten gelegenen Aussichtsturm haben wir eine herrliche Aussicht auf das Stift, die Gartenanlage und die Stadt Melk.
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Barock rockt! Ein eindrucksvoller Pavillon schmückt den Garten und bietet exotische Fresken in pastelligen Farben im Stil des Barocks von Johann Baptist Wenzel Berg. Im linken Teil ist ein Café eingerichtet – davor kann man auf der Terrasse Platz nehmen.
www.stift-melk.at
Plansoll: Schloss Artstetten
Nur einige Kilometer von Melk entfernt nähern wir uns dem Objekt der Begierde: Schloss Artstetten. Das Anwesen liegt verträumt und doch majestätisch hoch über der Donau. Wir können direkt vor dem Schloss einparken und gleich den Natur-Schlosspark betreten. Man kann noch den Geist von Erzherzog Franz Ferdinand spüren, der das Märchenschloss als Sommer- und Gartenresidenz benutzte.
Hier und da eine Steinstatue, ein Schwimmbecken mit Steinumrandung und historischem Badehaus, uralte Bäume, üppig blühende, riesige Sträucher … Im Gegensatz zur Parkanlage des Stift Melk ist der Schlossgarten natürlich und wildromantisch gehalten.
Fazit: Ein Schloss, zu dem man mit einem richtig stilvollen Oldtimer anreisen sollte. So man einen hat.
www.schloss-artstetten.at
SpontanStopp 3: Basilika Maria Taferl
Der Vorschlag von seinereiner, doch noch die paar Kilometer weiter zur Basilika Maria Taferl zu fahren, stieß anfangs auf wenig Gegenliebe. Was sollte heutzutage schon in einem Wallfahrtsort los sein? Nachdem Maria Taferl aber wirklich fast ums Eck war: why not?
Überraschung gelungen: Maria Taferl entpuppt sich als lohnendes Ausflugsziel mit einer lebendigen Gastronomie auf direktem Fußweg zur Basilika, die hoch über der Donau im Nibelungengau thront. Sogar die Standln, die mehr oder weniger kitschiges Souvenirzeugs anbieten, existieren hier noch.
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Von hier aus genießen wir den unfassbar schönen Ausblick auf die Landschaft.
Tipp
Falls die Basilika Maria Taferl geöffnet ist, müsst ihr unbedingt das spirituelle Innere besichtigen. Für mich eine der schönsten Kirchen, die ich je in Österreich gesehen habe.
Spontan starten wir eine kurze Wanderung auf dem Engelweg – vorbei an Wald, Wiesen und Feldern – hinunter zur Donau Richtung Krummnussbaum. Der Rückweg hinauf auf den Taferlberg fordert uns konditionell ganz schön heraus, da es ständig bergauf geht.
Das hat sich eine Belohnung mit Kaffee, Obsttorte und hausgemachtem Eis bei der traditionellen Konditorei Maria-Theresia Braun verdient. Nicht nur das herzliche Service, sondern auch die Qualität der süßen Naschereien erfreut unser Herz.
Danach – wie es sich für eine Gartentour gehört – flanieren wir durch die großartige Grünanlage bei der Basilika, die entspannend und aufregend zugleich ist. Entspannend wegen des plätschernden Steinbrunnens, der zahlreichen Kräuter, Rosen und der einladenden Sitzmöglichkeiten. Aufregend wegen des atemberaubenden Ausblicks bis zu den Alpen und der Hanglage mit vier Terrassen.
www.basilika.at
SpontanStopp 4 – Heuriger Haferkast’n im Schloss Luberegg
Beim Einkehren auf der Heimfahrt sind wir oft situationselastisch unterwegs. Bedeutet: wir halten die Augen offen, ob sich uns am Weg ein vielversprechendes Lokal anbietet. In diesem Fall, und weil wir ja in der Wachau unterwegs waren, sollte es bestenfalls ein schöner Heuriger sein.
Und schon ist es passiert! Wir sind durch Luberegg bei Emmersdorf gefahren und waren vom unübersehbaren Schloss Luberegg samt Buschen mit Hinweis auf einen Heurigen derartig geflasht, dass wir gleich kehrt machten.
Was für ein Hingucker! Das Schloss war außen komplett renoviert und beeindruckte mit einer gepflegten Gartenanlage. Auf der linken Seite des historischen Gebäudes befand sich dann auch der Heurige namens „Haferkast’n“ samt einladendem Gastgarten. Ein Platz für Zwei fand sich zum Glück. Wir ließen uns die regionalen Heurigenschmankerl wie Brettljause und Rohschinkenplatte mit Waldviertler Mohnkäse und Wachauer Laberl, dazu roter Traubensaft und Kaiserspritzer, gut schmecken.
Tipp: Schloss Luberegg bietet sich, sobald es komplett saniert ist, Heiratswilligen als romantische Hochzeitslocation. Ergibt bestimmt wunderschöne Hochzeitsfotos!
www.pichler-wachau.com
Was schreibt das Leben doch wieder für märchenhafte Geschichten mit romantischen Geschmacksnoten!
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